Fundraising mit LinkedIn

Lieber Holger,

zusammen führen wir wieder ein Seminar für Swissfundraising zum Einsatz von LinkedIn im Fundraising durch. Warum ist es für Fundraiser:innen wichtig, bei LinkedIn vertreten zu sein?

Holger Ahrens: Das (moderne) Fundraising ist trotz seiner Besonderheiten auch Teil unseres globalen Wirtschaftssystems. Die Beteiligten verfolgen als Organisationen oder Berater wichtige Ziele, für deren Erreichung auch der Einsatz von LinkedIn als Plattform für Sichtbarkeit, Networking und Akquise probat und inzwischen geradezu unerlässlich ist. Das B2B-Social Network ist dafür ein ideales Werkzeug und Netzwerk zugleich: Hier finden sich Fundraiser, Organisationen und Geber.

Kai Fischer: Wofür eignet sich LinkedIn im Fundraising besonders?

Holger Ahrens: Für den Aufbau von Communities - Gemeinschaften mit gemeinsamen Interessen, Werten und Zielen - ist LinkedIn ideal. Im eigenen Netzwerk versammelt man aber nicht einfach nur Kontakte… sondern entwickelt sie Schritt für Schritt zu Beziehungen, um gemeinsam mehr zu erreichen.

Je nach Fokus findet man dann auf der Plattform und in seinen Kontakten Ideengeber, Unterstützer, Multiplikatoren, Kooperationspartner oder gar Kunden.

Kai Fischer: Wie kann es gelingen, auf LinkedIn eine Community aufzubauen?

Holger Ahrens: Ein gutes Profil bei LinkedIn (und Co.) ist die halbe Miete, um Kompetenz und Erfahrung zu zeigen für die, die erstmal passiv kucken wollen: die Identifikation mit Gleichgesinnten fällt leicht, wenn bereits früh Gemeinsamkeiten zu erkennen sind. Dann geht man in Interaktion und “netzwerkt” - aber jeder in seinem Tempo!

Durch Liken, Teilen und eigene Beiträge erreicht man aktiv Aufmerksamkeit; es ist wie Geschenke machen. Stück für Stück bilden sich Communities, die große Überlappungen oder auch bei entfernteren Themen eher wenig miteinander zu tun haben.

Wichtig: Nicht jeder muss ein extrovertierter Vorreiter sein und eine eigene Community entwickeln… Man kann sich auch getrost erst einmal anschließen und mit Gleichgesinnten ein Stück des Weges gemeinsam gehen.

Kai Fischer: Was muss man beachten, wenn man sich auf LinkedIn als Fundraiser:in bewegt?

Holger Ahrens: Wie beim Fußball sollte man den Kasten immer schön sauber halten: Scharlatane und rein vertrieblich orientierte Schnacker lässt man am Besten erst gar nicht rein. JEDER entscheidet selbst, wer Teil seines Netzwerkes im Digitalen, wie auch im Analogen wird. Denn dieses strahlt nach außen, um so heller und kraftvoller desto besser die Mitspieler sind.

Gut auch, wenn man Angebote wie Ziele klar und verständlich kommuniziert und nicht zu beliebig unterwegs ist. Damit spart man Zeit und kann seine Zielgruppe eindeutig ansprechen.

Besonders wichtig, gerade wenn es um die Entwicklung von Beziehungen geht: Verlassen Sie auch mal den digitalen Raum und wechseln Sie den Kanal! LinkedIn ist ein fantastischer virtueller Ort, um Dialog und Austausch in der analogen Welt vorzubereiten.

Kai Fischer: Welche drei Dinge sollte man auf gar keinen Fall machen?

Holger Ahrens:

  1. Bei der Ansprache neuer potentieller Kontakte sollte man darauf achten, nicht zu aufdringlich zu werden; vielleicht sucht man den Erstkontakt auch eher analog und hält dann im Digitalen auf LinkedIn mit einer konkreten Kontaktanfrage nach.
  2. Werden Sie nicht übermütig; verzichten Sie auf Automatisierung und erwarten Sie keine schnellen Gewinne. Wie im echten Leben sollten Sie auch im digitalen Raum Ihren Stil finden und pflegen, um als vertrauenswürdiger Partner in einer Community anerkannt zu werden.  
  3. Begleiten Sie nicht jeden Hype mit Dauerbeschallung Ihrer Kontakte; ein besonnener Umgang mit AI, KI und Blockchain gibt Ihnen die Chance, über reale Lösungen mit Ihrer Community in Austausch zu gehen. So positionieren Sie sich als langfristig kompetenter Berater, der mit Strohfeuern umzugehen weis.

Kai Fischer: Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen.

Holger Ahrens aus Hamburg ist seit 2000 selbständiger Unternehmer und gestaltet mit seinen 2 Unternehmen Die Profiloptimierer und plus3trainings GmbH die Digitalisierung als Trainer, Berater und Speaker aktiv mit. Als Lehrbeauftragter und Referent teilt er sein Wissen an Universitäten und auf Bühnen; gesellschaftlich engagiert er sich in Vereinen wie D64, Digital Media Women und dem VGSD.

 

 

Dr. Kai Fischer

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