Wie Google die Katastrophenhilfe verändert
Der Taifun auf den Philippinen hat es wieder gezeigt: Nach jeder größeren Naturkatastrophe kommt die bange Frage: Wer wurde gerettet, wer wird noch vermisst?
Überall dort wo Menschen durch die Katastrophe Menschen getrennt werden oder wo entfernt lebende Verwandte und Freunde sich Sorgen machen, ist die Frage, wie es dem anderen geht, belastend. Stunden in Sorge gehören mit zu den größten Belastungsfaktoren bei denjenigen, die nicht unmittelbar helfen können. Brechen dann auch noch Telefonverbindungen zusammen, ist es schwierig, an Informationen zu gelangen.
Informationen über Opfer
Listen anzulegen mit Geretteten, die in einem Krankenhaus oder einer Nothilfe-Station versorgt werden, ist nicht neu. Schon länger werden diese auch ins Internet gestellt. Allerdings Excel-Listen mit 200.000 Einträgen sind bei einer Suche wenig komfortabel.
Google Person Finder
Hier kann google einer seiner Stärken ausspielen und hat eine Hilfsmöglichkeit geschaffen: Mit dem Person Finder steht ein Such-Tool zur Verfügung, welches auf alle bekannten Listen zugreifen kann. So können Informationen über Verletzte und Vermisste über das Internet schnell abgeglichen werden. Sobald die ersten Listen erstellt sind, besteht weltweit die Möglichkeit, sich schnell zu informieren.
Normalerweise würde jede Website, über die ein ähnliches System laufen würde, im Katastrophenfall aufgrund der Zugriffszahlen schnell zusammenbrechen. Da aber google eine entsprechende Infrastruktur hat und täglich viele Millionen Abfragen bearbeitet, können für den Personen Finder innerhalb kurzer Zeit die notwendigen technische Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden – ohne dass der Betrieb der Suchmaschine beeinträchtigt wird.
Kartographische Informationen
Neben dem Person Finder unterstützt google mit einem weiteren Dienst die Katastrophenhelfer vor Ort: Das Mapping-Team von google kann durch Unterstützung von Menschen vor Ort in relativ kurzer Zeit aktuelle Karten von Zerstörungen zur Verfügung stellen. Diese helfen bei der Einsatzplanung vor Ort: Wo könnten noch Menschen in Not sein? Wo können Standorte für Hilfestationen eingerichtet werden? Wie können Gebiete unter den Hilfsorganisationen aufgeteilt werden?
Analysen von Tweets
Darüber hinaus hat sich bei den letzten Katastrophen gezeigt, dass die Nachrichten über Twitter stark zunehmen. Auch wenn nicht alle Informationen für die Katastrophenhilfe notwendig sind, gibt es doch eine Reihe von Tweets, die für helfende vor Ort von großem Interesse sind. Diese herauszufiltern und den Hilfsmannschaften vor Ort bzw. deren Einsatzstäben zuzuleiten, ist eine der Herausforderungen, die google in den nächsten Jahren angehen wird.
Fazit
Damit zeigt sich: Durch die technischen Möglichkeiten der mobilen Internetnutzung, der schellen Kommunikation und der Aufbereitung großer Datenmengen Möglichkeiten, die Hilfe vor Ort schneller zu koordinieren sowie Freunde und Verwandte weltweit zu informieren.
Hier der Link zum Person Finder.
Dr. Kai Fischer
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